Als ich zum ersten Mal durch St. Gilgen schlenderte und das damals neue Café entdeckte, war ich wirklich erstaunt. Ich hatte sofort den Eindruck, dass dieser Ort etwas Besonderes ist. Ein Ort, der ein wenig aus der Reihe fällt und bestimmt eine Geschichte zu erzählen hat. Das Café ist klein, süß und steckt voller bezaubernder Details. Der hübsche Gastgarten mit Filzblumen auf den Tischen lädt zum Träumen ein, denn schließlich ist der imposante Wolfgangsee gleich vor der Nase. Zuerst eine Runde spazieren gehen und anschließend auf einen Kaffee ins „Café Angusta“ – so lautete der Plan. Und dieser wurde umgesetzt.
Herzlichst wird man begrüßt. Die Inhaberin Bettina betreibt den kleinen Wohlfühlort nun seit anderthalb Jahren und dies obwohl das eigentlich gar nicht so geplant war. Da das Ladenlokal kurzfristig frei wurde, dachten sich Bettina und ihr Team, man könne zum Weihnachtsmarkt ein kleines Pop-Up-Café eröffnen und anschließend wieder schließen. Da die Begeisterung der Menschen aber so enorm war, entschließt sich Bettina kurzerhand dazu, das Café einfach geöffnet zu lassen. Eine weise Entscheidung.
Die treue Mitarbeiterin Nadja betreibt zu Hause einen Bauernhof und greift Bettina tatkräftig unter die Arme. Dabei kann man hier im Café am Wolfgangsee von Stress wirklich nichts spüren. Es wird sich mit den Kunden über Gott und die Welt unterhalten, als säße man privat irgendwo in einem Wohnzimmer bei Bekannten. Das liegt vielleicht auch daran, dass die Einrichtung herrlich unkonventionell und daher unglaublich gemütlich wirkt. Die meisten Möbel stammen vom Flohmarkt und als Accessoires dienen ausgewählte, meist handgemachte Produkte, die man auch kaufen kann.
Es gibt da zum Beispiel Geschirr, Holzpins (ich habe mir zum Beispiel einen dieser Pins im Brezel-Look für eine Jacke gekauft), Cashmere-Überhänge, von Bettinas Mama handgemachte Wandherzl aus recycelten Materialien und einiges mehr. Cool sind auch die Kleider von der Wiener Bloggerin Alexandra Palla, welche aus karierten Geschirrtüchern hergestellt werden. Es gibt also Einiges zum Entdecken, während man hier eine gute Tasse Kaffee genießt.
Apropos Kaffee. Dieser wurde von Bettinas Mann, einem Italiener ausgesucht und schmeckt hervorragend. Dazu gibt es selbst gebackene Kuchen, Törtchen oder auch das berühmte Frühstück. Es ist erstaunlich, dass Bettina und Nadja auf so kleiner Fläche, so viel Tolles zaubern können. „Wir nutzen die Basics, um wieder zurückzufinden zum Ursprung“, erzählt uns Bettina. Deshalb ist das Frühstück klassisch und simpel. Trotzdem fehlt es an Nichts.
Die kleinen süßen Pancakes gefallen mir besonders gut. Doch auch die Brot- und Aufstrichauswahl ist reichlich und gut. Man kann hier durchaus glücklich werden, wenn man den Alltagsstress einfach vor der Türe lässt und beim Rausgehen vielleicht sogar vergisst, wieder mitzunehmen.
Übrigens hat sich das „Café Augusta“ vermehrt: Ein Zweites wurde gerade in Bad Ischl eröffnet. Und auch das berühmte Steakhouse „Angusta“ gehört zur Familie. Na dann ist es wirklich kein Wunder, dass aus dem Pop-Up-Café eine langfristige Geschichte wurde, von denen wir noch unseren Kindern und Enkeln erzählen werden 🙂
Wo?
Angusta Café St. Gilgen
Ischlerstraße 8
5340 St. Gilgen
Wann?
Mi. – So. 09:00 – 18:00 Uhr